Zeigen Sie dem Unternehmen, dass Ihre Fachkenntnisse perfekt zum Job passen. Dabei spielt die Präsentation von Ausbildung und Studium eine zentrale Rolle. So sollten Sie vorgehen.

Na klar, ein Abschnitt zu Bildung, Ausbildung und Studium gehört in jeden guten Lebenslauf - aber an welcher Stelle ist er richtig platziert und wie detailliert sollen die Angaben sein? In diesem Artikel erläutern wir die Bedeutung des Abschnitts Bildung für Ihren Lebenslauf. Und Sie erzielen damit die richtige Wirkung. 

Warum sollten Ausbildung und Bildung überhaupt in Ihrem Lebenslauf auftauchen?

Mit dem Abschnitt Bildung zeigen Sie einem Recruiter oder Personaler, ob Sie die richtigen Qualifikationen für die offene Stelle haben oder nicht. Abhängig von Ihrer mitgebrachten Berufserfahrung wird dies im Einstellungsverfahren mehr oder weniger stark gewichtet – ist aber auch losgelöst davon eine unerlässliche Information für den Leser.

Wo sollten Sie Ausbildung und Studium in Ihrem Lebenslauf platzieren?

An welcher Stelle des Lebenslaufs Sie Ihre fachlichen Qualifikationen platzieren, hängt primär von zwei Faktoren ab: wie lang Ihre Ausbildung her ist und welche Bedeutung Ihre Berufserfahrung für die nächsten Karriereschritte hat.

1. Direkt nach dem Studium

Sie haben Schule und Studium gerade erst abgeschlossen. Dann misst der Recruiter Ihrer akademischen Bildung natürlich deutlich mehr Gewicht bei als Ihrer Berufserfahrung. Platzieren Sie in diesem Fall den Abschnitt Bildung über Ihrem beruflichen Werdegang.

2. Mitten im Berufsleben

Wenn Sie bereits einige Jahre im Berufsleben stehen und dabei Fähigkeiten und Kenntnisse „on the job“ erworben haben, sollten Sie die Berufserfahrung auf jeden Fall vor den Informationen zu Ausbildung und Bildung präsentieren.

3. Vor einem Jobwechsel

Sie wollen sich beruflich verändern? Kein Problem. Wenn Sie etwa viele Jahre im Einzelhandel tätig waren, jetzt aber lieber als Buchhalter arbeiten möchten, können Sie Ihre (Zusatz)Ausbildung vor der Berufserfahrung platzieren. Der Vorteil? So rücken Sie interessante Einzelheiten zu passenden Qualifikationen in den Vordergrund, die Sie zum Beispiel als Vorbereitung auf den Jobwechsel aktuell erworben haben. Das könnte in unserem Beispielfall etwa ein IHK-Zertifikat für Buchhaltung o. ä. sein.

Beginnen Sie bei der Auflistung stets mit der neuesten Qualifikation (die in der Regel auch die höchste Qualifikation ist) und arbeiten Sie sich dann chronologisch rückwärts durch.

Im Folgenden erfahren Sie, welche Inhalte Sie im Abschnitt Bildung Ihres Lebenslaufs unterbringen sollten – immer abhängig von Ihrem Karrierestatus.

Im Studium – kurz vor dem Abschluss

Wenn Sie auf einen Abschluss hinarbeiten, führen Sie diesen ruhig schon im Lebenslauf auf. Machen Sie aber deutlich, dass Sie noch in der finalen Prüfungsphase sind. Formulierungsbeispiel: „in der Prüfungsphase“ oder „Abschluss für Sommer 2022 geplant“. 

Wichtig: Geben Sie auf jeden Fall folgende Informationen an.

  • Das Abschlussniveau. Beispiel: Bachelor, Master oder Staatsexamen

  • Das Fach oder die Studienrichtung. Beispiel: „Betriebswirtschaftslehre“ oder „Accounting and Controlling“.

  • Den Namen der Bildungseinrichtung. Beispiel: Universität Hamburg oder Hochschule Rhein-Waal – University of Applied Sciences.

Auch weitere Module, Projekte, Dissertationen und Diplom- oder Masterarbeiten können und sollten Sie hier aufführen. Legen Sie dabei den Schwerpunkt einerseits auf die wichtigen Arbeiten, andererseits aber auch auf Inhalte, die für die ausgeschriebene Stelle von besonderem Interesse sind. Sie sind Mitglied in Vereinen oder Gesellschaften, die für Ihren geplanten Karriereweg relevant sind? Führen Sie sie auf.

Da Ihr Bildungsweg unter Karriereaspekten momentan das wichtigste Verkaufsargument auf Ihrem Lebenslauf ist, sollten Sie auch durchaus die weniger wichtigen Qualifikationen angeben. Hier reichen dann knappe Informationen zu Niveau, Fachgebiet und Abschlussjahr. Weitere Details sind unnötig.

Direkt nach dem Studienabschluss

Wenn Sie einen Studiengang abgeschlossen haben, gehören die im vorigen Abschnitt genannten Details in Ihren Lebenslauf – ergänzt um das Datum des Studienabschlusses. Wenn Sie mit einem „Sehr gut“ (bis 1,5) oder einem „Gut“ (bis zu 2,4) geglänzt haben, sollten Sie das auch kundtun. Die o. g. weniger wichtigen Qualifikationen können Sie dann eliminieren, wenn sie keinen Mehrwert liefern.

Nach der Schulbildung sofort ins Berufsleben

Sie möchten direkt nach der schulischen Bildung durchstarten und ins Berufsleben starten? Dann müssen Sie im Lebenslauf lediglich die Qualifikationen angeben, die Sie während Ihres Schulbesuchs erworben haben. Als Mindestangaben gelten hier: belegten Fächer, Abschlussfächer und das Jahr des Abschlusses.

Gute Noten gehören immer in den Lebenslauf – alles was besser als „Befriedigend“ ist, bei Abschlüssen wie Mittlerer Reife, Fachabitur oder Abitur. 

Wenn Sie während Ihrer Schullebens verantwortungsvolle Positionen innehatten, können Sie auch diese benennen - vielleicht waren Sie Klassen- oder Stufensprecher, aktives Mitglied in einer Fachschaft oder Mentor für jüngere Jahrgänge? Lassen Sie diese Angaben aber weg, wenn Sie bereits einige Jahre Berufserfahrung vorweisen können. 

Mit Berufserfahrung

Sie können den Abschnitt Bildung nun deutlich entschlacken. Ein Recruiter oder Personaler wird Ihre bisherige Karriere bei seiner Betrachtung stärker in den Fokus rücken. Dennoch sollten Sie Ihren höchsten Bildungsabschluss präsentieren.

Eine Zeile reicht hierfür aus. Nennen Sie Fachgebiet und Titel, bei universitären Abschlüssen auch den Namen der Hochschule. Geben Sie auch das Jahr des Abschlusses an, es sei denn, es besteht die Gefahr einer Altersdiskriminierung, die Ihre Bewerbung negativ beeinflussen kann.

Abgebrochene Qualifikationen

Im Idealfall sollten Sie abgebrochene Qualifikationen überhaupt nicht erwähnen. Natürlich gibt es stichhaltige Gründe, Kurse oder Fächer nicht abzuschließen, aber im Vergleich zu anderen Kandidaten schneiden Sie mit diesen Angaben eher schlecht ab. 

Die nicht abgeschlossene Ausbildung führt zu einer großen und unverkennbaren Lücke in Ihrem Lebenslauf? Dann unternehmen Sie den Versuch einer positiven Darstellung, indem Sie etwa einzelne Fächer oder Kurse erwähnen, die Sie im Verlauf Ihrer Ausbildung abgeschlossen haben.

Wenn Ihre Noten schlecht sind

Für schlechte oder nicht ausreichende Noten gibt es eine einfache Lösung: Lassen Sie sie weg! Auch ein schlechter Abschluss ist ein Abschluss. Geben Sie bei Mittlerer Reife oder Fachabitur etwa nur die bestandenen Fächer an.

Wie häufig sollten sie den Bildungsabschnitt in Ihrem Lebenslauf aktualisieren

Sie haben eine neue Stelle angenommen oder einen neuen Kurs erfolgreich absolviert. Aktualisieren Sie Ihren Lebenslauf am besten sofort. Überprüfen Sie, ob die Detailtiefe zu Ihrem aktuellen Karrierestatus passt und ob Sie mittlerweile vielleicht redundante Aspekte löschen können. Dabei gibt es eine goldene Regel:

Nach und nach werden aus den langen und sehr detaillierten Abschnitten

zu Bildung und Ausbildung schlussendlich aussagekräftige Einzeiler, wie auch Sie sich vom Studenten zum erfahrenen Fachmann entwickelt haben. 

Wir fassen zusammen: Mit dem Abschnitt Bildung müssen Sie sicherstellen, dass er Ihre beruflichen Ziele ergänzt. Dafür muss dieser Abschnitt relevant und entsprechend detailliert sein. 

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